Baki Hanma VS Kengan Ashura (Anime) ➜ Foro ➜ Reseñas (2024)

Bei »Kengan Ashura« bin ich ein Profi (mein erstes größeres Charakter-Projekt), von »Baki« hab ich keine Ahnung. Das macht mich zu einem versierten Dilettanten in Halbwissen. Beste Voraussetzungen für eine halbgare Rezension also.

Ich würde mal frech behaupten, dass dieses Werk nur existiert, um Figuren aus ähnlichen Serien gegeneinander antreten zu lassen. Das ist in etwa vergleichbar mit »Batman v Superman« oder »Alien vs. Predator« … oder irgendwelche anderen Anime-Crossover. Das ist auch völlig in Ordnung so, denn die Fans sind ganz versessen auf solche Was-wäre-wenn-Szenarien. Wer würde gewinnen? Die Antwort lautet immer: Son Goku! Dieser existiert in diesem Universum nur leider nicht, weshalb ein anderer Sieger gesucht werden muss. Wobei es »dieses Universum« eigentlich gar nicht gibt, denn »Kengan Ashura« und »Baki« spielen in zwei verschiedenen Universen. Ersteres wurde lediglich von Letzterem inspiriert. Diese OVA kann also nicht dem Canon zugeordnet werden, und das gleich aus mehreren Gründen. Auch in Sachen Continuity reiben die Storys aus dem Canon und dieser OVA aneinander. Wann genau soll dieses Turnier stattgefunden haben, wenn …

Ohma am Ende des Kengan-Turniers scheinbar gestorben und erst zwei Jahre später wieder auftaucht ist? Ob während des Krieges gegen Worm und der Vorbereitungszeit für das Turnier gegen Purgatory noch Zeit für ein weiteres, eigentlich unwichtiges Turnier war?

Egal, wichtig ist nur, dass geprügelt wird!

Für Konfrontationen aller Art zwischen den Figuren aus beiden Werken hat man Charaktere, die sich in irgendeiner Weise ähnlich sind, ausgewählt. Das beschränkt sich nicht nur auf die Kämpfe, sondern auch auf alle anderen Begegnungen. So treffen z. B. die beiden blonden Unruhestifter Schrägstrich Straßenkämpfer Adam Dudley und Chiharu Shiba vor dem Abort aufeinander und treten bei einem spontanen Wettkampf gegeneinander an, bei dem es darum geht, dass derjenige, der zuerst pinkeln geht, der Verlierer ist, denn der, der es länger halten kann, ist bekanntlich der wahre Mann unter den Männern. Das ist sehr komisch und zeigt, dass es selbst in Werken, in denen es nur ums Kämpfen geht, nicht immer nur ums Kämpfen geht. Eine weitere Begegnung außerhalb der Kämpfe findet zwischen Hajime Hanafusa und Kureha Shinogi statt. Beide sind Ärzte und kennen sich – der Non-Canon behauptet es zumindest so – aus der Studienzeit. Während unter dem Tokyo Dome die Kämpfe toben, überwachen die beiden Söldner Muteba Gizenga und Gaia den Aufzug zur Untergrund-Arena. In der Arena selbst, wenn auch nicht an den offiziellen Kämpfen beteiligt, treffen die Muskelpakete Julius Reinhold und Biscuit Oliva aufeinander und liefern sich ein Armwrestling-Match. Während die beiden sich unterhalten, glänzt diese OVA mit Fakten, die man kaum noch als Basiswissen bezeichnen kann, denn es wird unter anderem erwähnt, dass Julius‘ Trainingsequipment einen Formel-1-Wagen beinhaltet, was im Canon ebenfalls erwähnt wird. Das Armwrestling-Match wird dann unterbrochen von Sen Hatsumi und Goki Shibukawa, die beide eine sehr feine Technik besitzen und Aikido-Meister sind.

Das Cover spoilert eigentlich schon, wer gegen wen antreten wird, von daher schreibe ich einfach mal spoilerfrei drauf los.

Der erste Kampf ist Saw Paing Yoroizuka vs. Kaoru Hanayama. Das ist auch der einzige Kampf, bei dem man versucht hat, eine gemeinsame Vergangenheit zwischen den Vorfahren der Kämpfer herzustellen. Mein »Baki«-Unwissen hat es mir aber leider nicht erlaubt, dem Geschehen zu folgen. Der Kampf selbst ist sehr hart, was für einige vielleicht überraschend kommt, für andere wohl eher weniger. Kennt man zumindest einen der beiden Kampfkunst-Animes, weiß man ja, dass nicht mit Samthandschuhen gekämpft wird, aber wenn einer Figur die Haut vom Unterarm abgerissen wird, sodass nur noch das reine Fleisch zu sehen ist, erkennt man, dass die Produzenten hier nicht zimperlich vorgehen wollten.
Ergebnis:

Sieg für Kaoru

Der zweite Kampf ist Raian Kure vs. Jack Hammer. Beide sind sich sehr ähnlich, denn beide sind irre Übermenschen. Der Kure-Clan durchlebt schon seit 1.300 Jahren den Prozess selektiver Zucht, weshalb die Familienmitglieder von Generation zu Generation stärker werden. Die besten Gene sind gerade gut genug, um noch überlegenere Kinder zu zeugen. Raian ist eines der stärksten Mitglieder seines Clans, der zusätzlich zu seiner überragenden Genetik eine Fähigkeit namens Removal besitzt, die es ihm erlaubt, 100 % seiner schlummernden Kräfte freizusetzen. Tut er das, sieht er etwas wilder aus. Jack hingegen hat seine Stärke durch künstliche Mittel erlangt, z. B. Steroide oder chirurgische Eingriffe. Während des Kampfes nimmt auch Jack eine andere Form an, durch die er etwas schlanker wird. Auch dieser Kampf ist sehr brutal, vor allem dann, wenn Jack ein paar große Fleischstücke aus Raians Körper beißt.
Ergebnis:

Sieg für Raian

Der dritte und letzte Kampf ist der zu erwartende Clash zwischen den beiden Protagonisten aus den jeweiligen Werken, Ohma Tokita vs. Baki Hanma. Ebenfalls sehr berechenbar ist der Turnierstand vor Beginn dieses Kampfes, nämlich 1:1 unentschieden. Dieser Kampf ist vielleicht der am wenigsten brutale, technisch aber anspruchsvollste. Ohma benutzt natürlich seinen Niko-Stil, der sowohl in der Offensive als auch Defensive vielseitig einsetzbar ist. Mit seinem Stahlharten Kata schützt er sich vor den Angriffen Bakis, der es zu Ohmas Erstaunen bald schafft, seine Verteidigung zu durchbrechen. Sein Umleitungs-Kata benutzt Ohma für Würfe und um zu versuchen, Bakis Angriffswucht für seinen Gegenangriff zu benutzen. Und wieder ist Ohma überrascht, denn Baki ist ein sehr schlauer Kämpfer, der geübt in solchen komplexen Bewegungsabläufen ist und diese sowohl abwehren als auch in ähnlicher Form ebenfalls anwenden kann. Baki zeigt viele erstaunliche Fähigkeiten und Techniken, z. B. kann er Ohma zu Beginn des Kampfes so schnell umhauen, dass dieser erst erkennt, dass er angegriffen wurde, als er bereits durch die Luft wirbelt. Ein peitschenähnlicher Klaps tut Ohma besonders weh, was lustig klingt, aber nicht lustig inszeniert wurde. Am Ende zeigen beide ihre wahren Kräfte, als Ohma seine Technik Possessing Spirit (ähnlich wie Raians Removal) einsetzt und Baki seine Rückenmuskeln zu einer Dämonenfratze formt und dadurch einen Kräfteschub bekommt.
Ergebnis:

Unentschieden

Im Verlauf der Kämpfe gibt es ein paar überraschende Cameo-Auftritte, die unter anderem auch die Kämpfe selbst stören, z. B. von Pickle, Gensai Kuroki und Yuujirou Hanma. So überraschend diese Auftritte auch sind, noch viel überraschender fand ich, dass das Turnier von Setsuna Kiryuu NICHT gestört wurde.

Ausgerechnet in diesem Crossover sieht man die Charaktere aus »Kengan Ashura« erstmals in gezeichneter Form, hängt doch an den bisherigen Anime-Staffeln die CGI-Plakette. Ob man das nun positiv oder negativ auffasst, ist jedem selbst überlassen. Meiner Ansicht nach steht das CGI den dynamischen Kämpfen, bei denen man als Zuseher den Bewegungen auch folgen soll, sehr gut, auch wenn die unbewegten Screenshots vielleicht keinen so guten Eindruck machen. Der neue Animationsstil verleiht den Charakteren aus dem Kenganverse zumindest einen neuen und interessanten, wenn auch nicht vollständig überzeugenden Anstrich.

Das Opening geht gut ins Ohr, vielleicht aber auch deshalb, weil ich‘s zwei Mal gehört habe, um beim zweiten Mal noch ein paar Screenshots zu machen. Ein harter und einfacher Beat trifft auf eine chaotisch rappende Japanerin, die den Beat beim Refrain aufnimmt und etwas weniger hektisch, aber weiterhin etwas aggressiv agiert. Das Ending ist ein Poprocksong, der viel zu muschihaft für diese Testosteron-triefenden Muskelspiele ist.

Als »Kengan Ashura«-Endorser würde ich behaupten, dass man nichts verpasst, wenn man sich dieses Crossover nicht ansieht. Beim Grundriss bekommt man genau das, was man erwartet, nämlich dass ein paar beliebte und sich in vielerlei Hinsicht ähnelnde Figuren aus zwei Franchises aufeinandertreffen. Auf dem Bauplan hat man jedoch ein paar geschickt platzierte Überraschungen versteckt, sodass man nicht von einem lieblos produzierten Werk sprechen kann, vor allem weil die Charakterzüge der Figuren auch sehr gut getroffen wurden. Im Prinzip gibt es in »Hanma Baki VS Kengan Ashura« nur ein paar What-If-Kämpfe, genauso wie in »Super Dragon Ball Heroes«, nur dass Zweiteres genau das ist, was Ersteres erfolgreich vermieden hat zu sein, nämlich billig produzierter, lieblos hingeklatschter Fan-Fast-Food. Dennoch muss man ein Abstriche machen für die fehlende Tiefe und die nicht vorhandene Story … aber wer erwartet das bei einem 60-minütigen Kampfturnier schon?

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